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Deutscher-Wildgehege-Verband e.V.

Der Europäische Nerz - Rettung für eine vergessene Art

Wiederansiedlung des Europäischen Nerzes im Saarland
Die Beteiligung von EuroNerz e. V. am Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP) für den Europäischen Nerz hat nicht nur das Ziel, einen Gehegebestand dieser hochbedrohten Tierart zu erhalten. Über mehrere Jahre hinweg wurde – auch in Zusammenarbeit mit Zoos und Tierparks –eine Erhaltungszucht aufgebaut. Damit wurde nun eine Gründerpopulation für Wiederansiedlungen in geeignete Lebensräumen geschaffen.

Nachdem der Verein in der Vergangenheit bereits ein Projekt der Universität Osnabrück sowie Wiederansiedlungsprojekte auf den estnischen Inseln Hiiumaa und Saaremaa (unter Federführung des Zuchtbuchkoordinators Tiit Maran, Zoo Tallinn) mit der Bereitstellung von Tieren aus der Vereinszucht unterstützt hat, läuft seit dem Frühjahr 2006 nun ein eigenes Projekt zur Wiederansiedlung des Europäischen Nerzes im Saarland. Die ersten Ergebnisse aus diesem Projekt sind sehr viel versprechend. So zeigen alle ins Freiland entlassenen Tiere ein arttypisches Verhalten und die Verlustrate von ca. 67% der ausgebrachten Tiere liegt damit rund 20% unter den Verlusten von vergleichbaren Wiederansiedlungsprojekten anderer Kleinraubtiere.

Wiederansiedlung des Europäischen Nerzes am Steinhuder Meer
Eine der seltensten Tierarten in Europa lebt am niedersächsischen Steinhuder Meer und – so viel ist seit einigen Tagen sicher - pflanzt sich dort auch erfolgreich fort: der Europäische Nerz. Die Sensation im Artenschutz ist damit perfekt.

Im Jahr 2010 startete ein lange vorbereitetes Wiederansiedlungsprojekt, um den Europäischen Nerz am Steinhuder Meer wieder heimisch zu machen. Die kleine, etwa Eichhörnchen große Marderart starb 1925 in Deutschland aus, Gründe dafür waren vor allem die Vernichtung der Lebensräume der an Sumpf- und Gewässerbiotope angepassten Art und die direkte Verfolgung als Pelztier. Mit finanzieller Unterstützung des Landesumweltministeriums beauftragte die Region Hannover als Projektträger die Ökologische Schutzstation Steinhuder Meer (ÖSSM e. V.) mit der Wiederansiedlung der lange verschwundenen Art an Niedersachsens größten See, denn hier entstanden nach Aufgabe der Nutzung in seeufernahen Flächen und durch zahlreiche Naturschutzmaßnahmen wieder ideale Lebensbedingungen für den Sumpfbewohner. Die angesiedelten, vom Verein EuroNerz stammenden und z.T. in der Wildtierstation Sachsenhagen (WASS) aufgezogenen Nerze fühlen sich wohl, das belegen zahlreiche Beobachtungen, die vor allem mit Hilfe kleiner Sender gelangen, mit denen ein Teil der Nerze markiert ist.
„Aber das i-Tüpfelchen fehlte noch“, so Projektkoordinatorin Eva Lüers und meint damit ein Foto, dass eine Reproduktion der in freier Wildbahn schwer zu beobachtende Nerze belegt. Dieses Foto gelang nun, genauer gesagt, es gelangen gleich mehrere. Die Bilder zeigen eine Nerzfähe, die nach und nach mindestens drei noch unselbständige Jungtiere im Maul zu einem neuen Versteck transportiert. „Die Wurfhöhle kannten wir schon, mieden das Gebiet jedoch großräumig, um das Nerzweibchen nicht zu stören“, so die Landschaftsökologin, “Aber wir konnten davon ausgehen, dass die Jungtiere kurz über lang in ein anderes Versteck umgebettet werden, wie es für Nerze typisch ist.“ Die Chance nutzte die Wissenschaftlerin und stellte an verschiedenen Stellen Fotofallen auf – mit dem genannten Erfolg. Bei den Fotos handelt es sich um die ersten aus Deutschland überhaupt, die in Freiland gezeugte und geborene Nerze zeigen.