Die Erhaltung des Przewalski-Pferdes ist ein prominentes Projekt im Artenschutz, bei dem die Haltung und Zucht von kleineren Gruppen in Gehegen eine wichtige Rolle spielt.
Der weitaus größte Teil der in Tiergärten gehaltenen Przewalski-Pferden gehört der sogenannten B-Linie an, deren Tiere eine Beimischung von Hauspferd enthalten. Diese Linie ist in ihrer Erhaltung nicht bedroht (insgesamt etwa 2500 Tiere). Ganz anders die sogenannte A-Linie, welche insgesamt noch 70 zuchtfähige Tiere umfasst. Das Desinteresse an der A-Linie rührt vor allem auch daher, dass - völlig ohne entsprechende Anhaltspunkte - das Mongolische Hauspferd als direkter Abkömmling des Przewalski-Pferdes gesehen und ein ständiger Genfluss zwischen diesen beiden unterstellt wurde. Vor kurzem erst wurden Untersuchungen auf wissenschaftlicher Grundlage durchgeführt, um diese Fragen zu klären.
Der Sarkissian et. al. fanden Gene von Hauspferden in der B-Linie, nicht aber in der A-Linie (Evolutionary Genomics and Conservation of Endangered Przewalski‘s Horse, Current Biology (September 24, 2015).
Das Ergebnis von sehr umfangreichen Schädeluntersuchungen, die Colin Groves an Przewalski-Pferden durchführte, die sowohl aus freier Wildbahn stammten als auch in Gefangenschaft gezüchtet wurden, hat eindeutig gezeigt, dass die A-Linie frei von Hauspferd-Einfluss geblieben ist. Eine Stellungnahme der hoch angesehenen American Society of Mammologists dazu besagt, dass „wenn wir das Przewalski-Pferd erhalten wollen, wir die A-Linie erhalten müssen".
Die EEP-Przewalski-Pferd-Koordination ist jetzt daran interessiert, beide Linien des Przewalski-Pferdes als wichtige Optionen für die Zukunft der Art zu erhalten.
Einige Halter von A-Linien-Pferden haben sich bereits zusammengetan, um dieses Ziel gemeinsam zu erreichen. Es wäre sehr vorteilhaft, wenn noch einige Gehege für die Haltung von Gruppen (3 bis 5 Pferde) gefunden werden könnten.
Bei Interesse bitte melden bei:
Dr. Sandy Walgenbach, Tierpark Sababurg
sandy.walgenbach@tierparverwaltung.de